GELATO! Italienische Eismacher am Niederrhein

25. Juni – 17. September 2017

Save the date: 9. Juli, Festa del Gelato! EINTRITT FREI!

Schokolade, Erdbeere, Zitrone oder Stracciatella, im Becher oder im Hörnchen, mit oder ohne Sahne – italienisches Eis in allen Varianten gehört so selbstverständlich zum Sommer wie das Freibad oder die Sonnencreme. Die Anfänge der sommerlichen Erfrischung am Niederrhein reichen jedoch erst etwas mehr als 100 Jahre zurück.

Ende des 19. Jahrhunderts kamen die ersten italienischen Eismacher in die Städte zwischen Köln und Kleve. In den 1920er Jahren eröffneten sie dann die ersten Eisdielen, die schließlich in den 1950er Jahren überall zu einem festen Bestandteil des Stadtbildes wurden. Heute gibt es etwa 4.000 Eiscafés in Deutschland, die meisten davon werden von italienischen Eismachern betrieben – und diese wiederum stammen zu drei Viertel aus zwei Tälern in den Dolomiten: dem Val di Zoldo und dem Val di Cadore.

Die venezianischen Dolomiten gehörten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den ärmsten Regionen Europas. Nur wenige Familien konnten sich durch die Landwirtschaft ernähren. Häufig waren die Männer gezwungen, den Sommer über als Wanderarbeiter in die Fremde zu gehen. Im Val di Zoldo und dem Val di Cadore fanden die Menschen eine ungewöhnliche Strategie zur Sicherung des Lebensunterhalts: Sie wurden Eismacher!

Die Herstellung von Eis war vor Erfindung der Kühlmaschinen ein aufwändiges Verfahren. Wer gutes Eis machen konnte, besaß ein Wissen, das ihn von anderen unterschied. Und so fanden die italienischen Eismacher zunächst in Österreich und dann in Deutschland reichlich Abnehmer für ihre eiskalten Köstlichkeiten.

Für die Männer aus den Dolomiten blieb die Migration weiterhin auf den Sommer beschränkt. Sie arbeiteten zumeist nur von März bis September in Deutschland, um den Rest des Jahres bei ihrer Familie in der Heimat verbringen zu können. Einer von ihnen war Ernesto Zampolli aus Pralongo, der einer Familie von Kleinbauern und Handwerkern entstammte und im Jahr 1936 in Neuss ein Eiscafé gründete. In der Ausstellung wird es auch um ihn und seine Geschichte gehen. Im Anschluss an den Museumsbesuch kann jeder, der möchte, noch einem italienischen Eiscafé in Neuss einen Besuch abstatten.

Bei der Ausstellungseröffnung wird Dario Olivier, Präsident Uniteis e.V. – Union der italienischen Speiseeishersteller in Deutschland – anwesend sein.

ORT
CLEMENS SELS MUSEUM NEUSS
Am Obertor, 41460 Neuss
Öffnungszeiten:
Di–Sa 11–17 Uhr und So + Feiertag 11–18 Uhr.
TIPP: Jeden ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt frei!

Weitere Informationen: www.clemens-sels-museum.de

Dr. Annalisa Carnio
Pressestelle Uniteis e.V.
Reinhardtstr. 6
10117 Berlin
Tel. 030- 280 45594
Mobil 0151-19156659