Veganer Sommer

Neuheiten im Eiscafé und was die Presse darüber sagt

Der Sommer hat den Journalisten und zu unserem Glück ein neues Thema gebracht, das für große Aufmerksamkeit gesorgt hat und in den Zeitungen ausführlich behandelt wurde: das vegane Eis. Nachdem das Interesse für die bei den deutschen beliebtesten Top Ten im Eiscafé abgeklungen war, haben sich die Medien kopfüber auf die Trends gestürzt, die beim Publikum starken Eindruck hinterlassen.
Dieses Jahr ist der originellste und weitverbreitete Trend die vegane Ernährung und auch das Speiseeis will diesen Trend nicht verpassen. Es war unvermeidbar, dass die aktuelle Verbreitung des veganen Lebensstils auch das bei den Deutschen so beliebte Produkt Speiseeis einschließen würde und veganes Eis ist dabei, zur verkaufsstärksten Neuheit der Saison 2014 zu werden.
Wird über Eis gesprochen, nennen alle Artikel als neuen Gesundheitstrend im Eiscafé das vegane Eis, wobei sie damit nicht nur das klassische Fruchteis meinen, sondern auch andere Eissortenvariationen, die ursprünglich Milch und Sahne enthalten.
Das Augenmerk ist somit auf Sorten wie Schokolade, Pistazie, Haselnuss, Vanille & Co gerichtet, die aktuell nach veganem Stil hergestellt werden, nämlich ohne die Verwendung von tierischem Eiweiß, d.h. ohne Milch und Sahne.
Der vegane Lebensstil beeinflusst die Nachfrage und folglich das Nahrungsmittelangebot und das Speiseeis bleibt davon nicht ausgeschlossen. In Österreich wurde Anfang des Jahres das erste vegane Eiscafé eröffnet und in Deutschland ist im Mai ein Kochbuch mit dem italienischen Titel “Gelateria Vegana” für die vegane Erzeugung von Speiseeis in den Buchhandlungen herausgekommen.
Was nur ein vorübergehender Trend scheinen konnte, entpuppt sich als eine ethische Wende des Lebensstils, die einen immer größeren Teil der Verbraucher in Europa einbezieht.
In Deutschland liegt die Zahl der Veganer zwischen 800.000 und einer Million. Diese Zahl bezieht sich auf Rundum-Veganer, d.h. auf all jene Personen, die nicht nur Nahrungsmittel aus ihrer Ernährung ausschließen, die tierisches Eiweiß enthalten können, und alle Produkte, die die Tötung oder die Ausbeutung von Tieren nach sich ziehen, sondern auch keine Pelze oder Lederschuhe oder Bekleidung aus Wolle oder Seide tragen und keine Kosmetik- oder Haushaltsprodukte benutzen, die an Tieren getestet wurden.
Wenn wir uns nur den Anteil der Verbraucher ansehen, die einfach nur ihre Ernährung umgestellt haben, indem sie tierisches Eiweiß (Fleisch, Fisch, Milch, Eier) ausschließen, dann steigen die Zahlen.
Hinzu kommen all jene, die vegane Lebensmittel aufgrund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder aus gesundheitlichen Gründen wählen. Immer mehr Verbraucher glauben, dass ein asketischer Lebensstil vielen Krankheiten vorbeugen kann.
Aufgrund jüngster Untersuchungen wird geschätzt, dass mehr als 30% der Tumore durch unsere Ernährung verursacht werden. Den Titeln der Presseschau ist zu entnehmen, wie das vegane Speiseeis seinen Platz in den Zeitungen und in der Wahrnehmung der Leser erobert hat.
Das Interesse für diese Neuheit ist so stark, dass dieses Jahr bei jedem meiner Presseinterviews – fast wie die Frage nach den Preisen – eine Frage zu veganem Speiseeis unvermeidbar war.
Zusammenfassend können wir sagen, dass wir uns hin zu einer Gesellschaft bewegen, die beim Verbrauch immer aufmerksamer und anspruchsvoller wird. Hinzu kommt eine drängende und absolute Priorität, die uns von den Werbekampagnen der Krankenkassen und folglich von den Medien eingehämmert wird: gut und länger zu leben durch Vorbeugung, Sport und eine gesündere Ernährung.
Es ist klar, dass deshalb nicht alle zu Veganern werden, auch wenn es scheint, das Vegetarier und Veganer diejenigen sind, die länger und gesünder leben! Aber es ist wahr, dass das Bewußtsein für das, was wir essen und für die Notwendigkeit, sich besser und leichter zu ernähren, wächst.

Annalisa Carnio

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